Unter Printer Accounting versteht man die Erfassung wer wann wo wieviel gedruckt hat. Auf dieser Basis können die Druckkosten im Nachhinein verrechnet werden.
Für den Schulbetrieb ideal ist ein Kreditsystem, bei welchem für jeden Ausdruck von einem vorgängig einbezahlten Betrag abgebucht wird. Sobald der Betrag aufgebraucht ist, wird das Drucken gesperrt (ähnlich wie bei Fotokopierern).
Das ist technisch nur realisierbar durch teure (und in der Praxis oft unbefriedigende) Hardwarelösungen (à la Kopierkarte und Lesegerät) oder den Erwerb eines kompletten Drucksystems, was ebenfalls teuer ist und, schwerwiegender, eine Bindung an einen spezifischen Hersteller (z.B. Canon; wir arbeiten momentan v.a. mit Druckern von HP) und ihre Wartungsverträge mit sich bringt.
Unsere Eigenentwicklung arbeitet ausschliesslich mit offenen Standards und ist daher ein Versuch, das Unmögliche möglich zu machen.
Eine seitengenaue und zuverlässige Zählung ist nicht möglich. [1]
Die Anzahl gedruckter Seiten steht erst nach dem vollendeten Ausdruck zuverlässig zur Verfügung. [2]
Man munkelt, Studenten seien geschickt, wenn es darum geht, Druckkosten zu umgehen [3]. Es braucht also flankierende Massnahmen im technischen (und organisatorischen) Bereich. Diese werden bei uns implementiert (technisch: getrenntes Druckernetz).
Der Schulbetrieb darf nicht gestört werden, d.h., wenn etwa im Rahmen einer Prüfung im Informatikzimmer A17 ausgedruckt werden muss, dann darf das Gelingen nicht von Krediteinheiten abhängen. [4]
Wir setzen auf den PostScript-Standard, welcher von (fast) allen Geräten ab einer gewissen Preisklasse unterstützt wird. [5]
Es soll mit der Einführung des Printer Accounting darum gehen, einen ökologischen Unsinn einzudämmen, [6] indem eine grobe Zuordnung von Materialaufwand zu den Verursachern gemacht wird. Aus obigen Limitationen geht aber hervor, dass diese Zuordnung nicht ganz präzise sein kann.
Die so eingenommenen Gelder werden sinnvollerweise für Verbrauchsmaterial wie Papier und Toner und die Wartung der Drucker eingesetzt. Es ist auch möglich, die verhältnismässigen Anteile von PZM und PHZ zu ermitteln.
Die Studenten und Schüler können auf dem Sekretariat neue Druckcredits für einen Betrag von CHF 5.- oder CHF 10.- erwerben. [7] Über die einbezahlten Beträge wird Buch geführt (wer, wann, wieviel), dies zusätzlich zur automatischen Buchführung im System. [8]
Um eine Konkurrenz zwischen Drucker und Kopierer zu verhindern, sollten die Druckkosten den Kopierkosten entsprechen. Die Praxis hat aber gezeigt, dass diese Konkurrenz nie existierte. Die Preise wurden deshalb leicht unter den Kopierpreisen wie folgt festgelegt:
Das System ist so konzipiert, dass es im Zweifelsfalle für den Studenten rechnet, also lieber zuwenig als zuviel abbucht (siehe Abschnitt "Limitationen" weiter oben).
Über eine spezielle Seite im Intranet (also nur innerhalb von PZM und PHZ Luzern zugänglich) kann man Einblick in die persönlichen Druck-Credits erlangen. Alle personenbezogenen Daten sind mit dem persönlichen Passwort geschützt.
Im Sekretariat können über eine einfache Software Druck-Credits gutgeschrieben werden.
Probleme bitte umgehend dem ICT-Team melden; wir sind an der Perfektionierung des Systems sehr interessiert.
Bei der Einführung komplexer Systeme ist man gut beraten, davon auszugehen, dass nicht alles auf Anhieb perfekt klappen wird. Das gilt umso mehr, wenn das System neben der täglichen Routinearbeit entwickelt wurde und, wie gesagt, das Unmögliche möglich machen soll...
Mit der Einführung werden die Daten der Testphase gelöscht (einige statistische Kennziffern dazu finden sich im nächsten Abschnitt).
Es wird ein Freibetrag von z.B. CHF 5.- (entspricht 50 Seiten) gewährt; dies aus zwei Gründen:
Die Studierenden werden über das Wochenbulletin und über die Klassenlehrperson informiert.
Erste Versuche zur Ermittlung der Anzahl ausgedruckter Seiten wurden schon Ende 2002 gemacht, seit Januar 2003 wurde auf öffentlichen Geräten grundsätzlich gezählt. Im folgenden einige Zahlen über diesen Datensatz [9].
Papierverbrauch (in Seiten) nach Drucker in der Zeitspanne von Januar bis Juli 2003:
A16 21826 A17 1540 A22 2997 FL119 4659
Die Summe über die Zahlen in der zweiten Kolonne entsprechen 62 Pack Papier (à 500 Seiten), was aufeinandergestapelt einen Turm von gut 3 Metern Höhe entspricht! Der Drucker im A16 hat seit Inbetriebsetzung im Januar 2001 schon fast 80000 Seiten bedruckt, also ein etwa 8 Meter hoher Papierstapel.
Die Verteilung der Ausdrucke pro Benutzer ist ziemlich breit und schief:
16 Benutzer haben nur eine Seite gedruckt, ein Benutzer 1846 (=Maximum). Die Hälfte der Benutzer hat weniger als 25 Seiten gedruckt und gute 80% weniger als 100. Knapp ein Drittel des Papierverbrauchs geht auf weniger als 20% der Benutzer zurück.
Summe 31421 Minimum 1 Maximum 1846 Mittel 61 Median 25 Std.abw. 131
(Alle Angaben für die Zeitspanne Januar 2003 bis Juli 2003.)
1. Falls ein Softwarehersteller etwas anderes behauptet, arbeitet er entweder mit proprietären Protokollen und bindet sich somit an spezifische Hersteller, oder aber ist ein guter Werbeschwatzer.
2. Das liegt daran, dass Druckjobs typischerweise in einer Art "Programmiersprache" abgefasst sind, die vom Drucker interpretiert wird, was dann zu bedrucktem Papier führt. Wieviele Seiten ein Druckjob erzeugt, ist ohne diese Interpretation nicht voraussagbar. Dagegen ist einzuwenden, dass diese Interpretation vorgängig im Computer durchgeführt werden könnte, was korrekt ist. Dabei werden allfälliger Papierstau, Papiermangel und ähnliche Probleme nicht berücksichtigt und somit unter Umständen zuviele Seiten verrechnet. Im Zweifelsfalle für den Studenten. Wir wollen ja keine Meuterei...
3. Pointierte Formulierungen dieses Sachverhalts finden sich in den Dokumentationen zum LPRng Drucksystem, welches auch bei uns (vorläufig noch) zur Anwendung kommt.
4. Wir werden das so lösen, dass nur öffentliche Arbeitsräume ins Accounting eingebunden werden; das Ausdrucken in Unterrichtsräumen (wie dem A17) unterliegt der Kontrolle der anwesenden Lehrperson. Es darf nicht möglich sein, von ausserhalb der Unterrichtszimmer auf diese Drucker zu drucken.
5. Das ist bei zukünftigen Anschaffungen zu berücksichtigen, stellt aber kaum eine Einschränkung dar, weil für den Schulbetrieb ohnehin nur Drucker in dieser Preisklasse in Frage kommen.
6. Dabei sei an unseren immensen Papierverbrauch im Zimmer A16 erinnert. Die meisten Ausdrucke wanderten ungelesen in die Altpapierkiste. Oder neben den Drucker, unter die Pulte, auf den Boden, hinter den Schrank...
7. Wir wollen damit, insbesondere in der Anfangsphase, verhindern, dass zu grosse Beträge im Spiel sind.
8. Security first. Schliesslich geht es um Geld. Und wie gesagt: eine Abrechnung im Nachhinein ist viel zuverlässiger möglich als die vorgängige Bezahlung. Wir haben so selbst im Falle eines Systemversagens die Möglichkeit, nachträglich abzurechnen.
9. Diese Zahlen sind natürlich im Rahmen der erwähnten limitierten Genauigkeit zu verstehen.